Komplexe Physikalische Entstauungstherapie
Komplexe Physikalische Entstauungstherapie

Komplexe Physikalische Entstauungstherapie

Bei unserem Therapieansatz der komplexen physikalischen Entstauungstherapie steht in erster Linie der Patient im Vordergrund. Wir garantieren eine hohe Versorgungsqualiät und versuchen den Patienten ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen und die Lebensqualität zu steigern.

Neben manueller Lymphdrainage und Kompressionstherapie ist die Hautpflege und Bewegung von großer Bedeutung. Unsere erfahrenen Lymphtherapeuten, Fachärzte und wir als spezialisiertes Sanitätshaus begleiten Sie auf Ihrem Therapieweg und sind Ihr Ansprechpartner bei Fragen und in Krisensituationen.
Eine erfolgreiche Behandlung setzt immer eine konsequente Therapie voraus.

Der „GET IT ALL“ -Ansatz von Lettermann stützt sich auf fünf bzw. sechs Säulen:

• Manuelle Lymphdrainage
• Kompressionstherapie
• Hautpflege
• Selbstmanagement / Apparative Kompression
• Bewegungsübungen

! Ein weiterer Versorgungsbaustein ist die Ernährungstherapie !

Dieser Ansatz folgt einem bestimmten Therapieablauf. Nach gründlicher Anamnese, Diagnose, und Befundung wird mit der Behandlung begonnen. Hierbei steht die komplexe physikalische Entstauungstherapie – im Vordergrund. Diese umfasst die manuelle Lymphdrainage mit anschließender Bandagierung, die zeitnahe Vorsorgung mit Kompressionsstrümpfen, die Anleitung zur aktiven Entstauungsgymnastik, Bewegungsübungen, Selbstmanagement und Maßnahmen der Hautpflege.


Manuelle Lymphdrainage

Wie die Behandlung aufgebaut wird, hängt vom Krankheitsbild, von der Ödematisierung und der anatomischen Situation ab. Der Behandlungsaufbau wird ganzheitlich und individuell auf jeden Patienten abgestimmt.

Stellen Sie sich einen Stau auf der Autobahn vor. Macht es da Sinn, von hinten zu drängeln und zu schieben? Es wird erst wieder „laufen“ wenn die Autos am Stauanfang sich in Bewegung setzen. Ähnlich ist es bei einem Lymphstau. Da das Lymphgefäßsystem, wie ein Staubsauger, mit Sog arbeitet, müssen immer zuerst ödemfreie Körpergebiete behandelt werden. Erst, wenn eine Reaktion in dem ödematösen Gebiet festzustellen ist (u.a. Ödemabnahme, weich werden des Gewebes) darf dieses Gebiet behandelt werden.

Die Lymphdrainage gehört zu den manuellen Therapieformen und steigert mit Hilfe spezieller Techniken die Lymphgefäßmotorik, d.h. der Lymphfluss wird aktiviert, bzw. entstaut und ist damit wichtig in der Ödem- und Entstauungstherapie.


Kompressionstherapie

Die Kompressionstherapie wird in zwei Phasen eingeteilt: die Entstauungs- und die Erhaltungsphase. In beiden Phasen kommen verschiedene Therapiebausteine zum Einsatz. Nur wenn alle Bausteine gemeinsam angewandt werden, können die gewünschten Erfolge erzielt werden:

In Phase I (Entstauungsphase) der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) setzen unsere Therpeuten Kompressionsverbände, sogenannten Kurzzugbinden, ein. Der Vorteil der Bandagen ist, dass man sie einfach an die täglich veränderten Formen und Umfänge des Ödems anpassen kann.

In Phase II (Erhaltungsphase) ändern sich Umfang und Form des Ödems nur noch langsam. Daher können wir nun mit unseren speziell ausgebildeten, lymphologischen Sanitätshaus-Fachkräften flachgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe nach den individuellen Maßen einsetzen. Sie sind angenehmer zu tragen und können vor allem eigenständig an- und ausgezogen werden. Die Ausprägungen eines Lymphödems oder Lipödems kann sehr unterschiedlich sein. Um optimal zum Behandlungserfolg beizutragen, bieten wir maßgefertigte Kompressionsstrümpfe, in verschiedenen Kompressionsklassen und Ausführungen an. Unser Angebot an Kompressionsstrümpfen umfasst angefangen vom Strumpf und Strumpfhose, mit oder ohne Zehenkappe bis hin zu Armstrümpfen und Handschuhen, sowie medizinisch notwendigen Zusätzen und Funktionszonen, welche individuell abgestimmt werden.


Hautpflege

Da die Haut von Ödempatienten stark beansprucht ist, ist die richtige Pflege unverzichtbar. Mit der Ausprägung des Lymphödems werden verschiedene Prozesse in Gang gesetzt, die die natürliche Hautbarriere schädigen.

Die Haut ist damit anfälliger für Entzündungen und Infektionen, die nur schwer verheilen und den Zustand zudem verschlechtern können. Zusätzlich kann die Kompressionstherapie mit Kurzzugbandagen und Kompressionsstrümpfen die Haut austrocknen. An schuppigen oder rissigen Stellen können Erreger leichter in die Haut eindringen und ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen.

Um dem vorzubeugen, ist die tägliche Hautpflege unverzichtbar. Morgens und abends sollten die betroffenen Stellen sorgfältig gesäubert und mit pH-neutralen Produkten, wie z. B. Callusan Cremeschäumen eingecremt werden. Hierzu bieten wir verschiedenen Produkte an.


Selbstmanagement / Apparative Kompression

Selbstmanagement wird als wichtiger Bestandteil für den Therapieerfolg angesehen und ist damit die verbindende Komponente aller KPE-Bausteine. Um den gewünschten Therapieerfolg zu erreichen und auch dauerhaft beizubehalten, ist es wichtig, die komplexe physikalische Entstauungstherapie konsequent durchzuführen. Wie bereits der Name sagt, ist es jedoch eine komplexe und somit zeitintensive Therapie. Noch dazu ist es ein andauernder Kreislauf – die chronische Erkrankung verlangt eine lebenslange Behandlung und somit viel Disziplin und Motivation, aber auch das Ziel die Lebensqualität zu steigern.
Eigenbandagierung wie das Wrap System, Nachtkompression sowie Atemtechniken sind hilfreiche Unterstützer.

Apparative Kompression

Der Einsatz von Systemen zur apparativen intermittierenden Kompression (AIK) ist in der modernen medizinischen Versorgung von Lymph- und Lipödemen Standard geworden. Zum Beispiel das Varilymph 12 Pro Therapiegerät sorgt mit den passenden Behandlungsmanschetten für einen effektiven und gleichzeitig schonenden Abtransport von Flüssigkeit.

Der Druck, die Therapiedauer und die eingesetzten Manschetten können genau an den Patienten und seine Indikation angepasst werden. Durch die überzeugenden Behandlungserfolge setzt die Varilymph 12 Pro neue Maßstäbe in der apparativen Entstauungstherapie.

Weitere Informationen zur apparativen Kompression finden Sie hier


Bewegungsübungen

Gezielte Bewegungsübungen helfen dabei, die Schwellung zu reduzieren. Durch die Muskeltätigkeit wird unsere natürliche Muskelpumpe aktiviert und der Abfluss der eingelagerten Gewebsflüssigkeit vorangetrieben. Je nachdem, in welchem Stadium und an welcher Stelle sich das Ödem befindet, müssen individuelle Übungen zusammengestellt werden. Wichtig ist auch, dass die Bewegungen keine Schmerzen verursachen. Die Bewegungsübungen sollten in jeder Phase der KPE 2- bis 3-mal täglich durchgeführt werden.

Wichtig!

Am wirksamsten ist ein Zusammenspiel von Kompression und Bewegung. Darum sollen die Bewegungsübungen immer in Kompressionsstrümpfen oder Kompressionsbandagen gemacht werden. Wir beraten Sie gerne!