Lymphödem

Lymphödem

Ein Lymphödem ist eine Erkrankung, die durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe verursacht wird, was zu Schwellungen und anderen Symptomen führen kann. Die Lymphflüssigkeit wird normalerweise durch das Lymphsystem abtransportiert, das Teil des Immunsystems ist und dazu dient, überschüssige Flüssigkeit, Abfallprodukte und Krankheitserreger aus dem Körper zu entfernen. Wenn das Lymphsystem beeinträchtigt ist oder nicht ordnungsgemäß funktioniert, kann sich die Lymphflüssigkeit im Gewebe ansammeln und zu Schwellungen führen, die als Lymphödem bezeichnet werden.

Es gibt zwei Hauptarten von Lymphödemen:

Primäres Lymphödem:

Dies tritt auf, wenn das Lymphsystem aufgrund von genetischen Anomalien oder Entwicklungsstörungen nicht richtig angelegt ist. Primäre Lymphödeme können bereits bei der Geburt vorhanden sein oder sich später im Leben entwickeln.

Sekundäres Lymphödem:

Dies tritt auf, wenn das Lymphsystem durch äußere Faktoren wie Operationen, Bestrahlung, Traumata, Infektionen oder andere medizinische Bedingungen beeinträchtigt wird. Sekundäre Lymphödeme sind häufiger als primäre Lymphödeme und können zu jedem Zeitpunkt im Leben auftreten.

Die Symptome eines Lymphödems können je nach Schweregrad und Lokalisation der Schwellung variieren, können aber Folgendes umfassen:

  • Schwellungen in den betroffenen Bereichen, die sich weich oder fest anfühlen können
  • Eine spürbare Schwere oder Spannung in den betroffenen Extremitäten
  • Hautveränderungen wie Verdickung, Verhärtung oder Verfärbung der Haut
  • Schmerzen, Steifheit oder Unbehagen in den betroffenen Bereichen
  • Wiederkehrende Infektionen der Haut oder des darunterliegenden Gewebes


Die Diagnose eines Lymphödems erfolgt in der Regel anhand der klinischen Symptome, einer gründlichen körperlichen Untersuchung und möglicherweise bildgebender Verfahren wie Ultraschall oder Lymphszintigraphie, um den Fluss der Lymphflüssigkeit zu beurteilen.

Die Behandlung von Lymphödemen zielt darauf ab, die Schwellung zu reduzieren, Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Dies kann durch eine Kombination von Maßnahmen erreicht werden, einschließlich Kompressionstherapie, manuelle Lymphdrainage, Bewegungstherapie, Hautpflege, Ernährungsberatung und gegebenenfalls medikamentöser Therapie. In fortgeschrittenen Fällen kann eine chirurgische Entfernung von überschüssigem Gewebe (Liposuktion) in Betracht gezogen werden.

Die Behandlung eines Lymphödems erfordert in der Regel eine langfristige und multidisziplinäre Betreuung durch ein Team von Gesundheitsfachkräften, darunter Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Lymphologen und Ernährungsberater, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Hilfsmittel bei Lymphödem

Ein Sanitätshaus kann verschiedene Hilfsmittel und Produkte anbieten, die Menschen mit Lymphödem dabei unterstützen können, ihre Symptome zu lindern und ihren Alltag besser zu bewältigen. Hier sind einige Beispiele für Hilfsmittel, die in einem Sanitätshaus für Personen mit Lymphödem erhältlich sein könnten:


Kompressionskleidung: Spezielle Kompressionsstrümpfe, Kompressionshosen oder Kompressionsärmel können dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren, die Durchblutung zu verbessern und den Lymphfluss zu fördern.

Kompressionsbandagen: Zusätzlich zu Kompressionskleidung können auch spezielle Kompressionsbandagen verwendet werden, um gezielt Druck auf bestimmte Bereiche des Körpers auszuüben und die Schwellung zu kontrollieren.

Lymphdrainagegeräte: Geräte zur intermittierenden pneumatischen Kompression (IPC) können dazu beitragen, den Lymphfluss zu stimulieren und Schwellungen zu reduzieren, indem sie rhythmische Druck- und Entlastungszyklen auf das betroffene Gewebe ausüben.

Spezielle Hautpflegeprodukte: Feuchtigkeitsspendende Cremes, Lotionen oder Salben, die speziell für die Bedürfnisse der Haut von Personen mit Lymphödem entwickelt wurden, können dazu beitragen, die Hautgesundheit zu erhalten und das Risiko von Hautproblemen zu reduzieren.

Erhöhte Sitz- und Lagerungshilfen: Spezielle Kissen, Lagerungshilfen oder Polster können dazu beitragen, Druckstellen zu vermeiden und den Komfort beim Sitzen oder Liegen zu verbessern, insbesondere für Personen mit geschwollenen Extremitäten.

Hilfsmittel für die tägliche Lebensführung: Dazu gehören Greifhilfen, Anziehhilfen, Schuhhörner und andere Alltagshilfen, die Personen mit eingeschränkter Mobilität aufgrund von Lymphödem dabei unterstützen können, alltägliche Aufgaben eigenständig zu bewältigen.

Ernährungsberatung: Ein Sanitätshaus kann auch Ernährungsberatung und Informationen über eine gesunde Ernährung anbieten, die dazu beitragen kann, das Gewicht zu kontrollieren und die Symptome des Lymphödems zu verbessern.


Die Hilfsmittel müssen individuell auf die Bedürfnisse und den Zustand des Betroffenen abgestimmt werden. Daher ist es ratsam, sich von einem unserer Hilfsmittelberater beraten zu lassen, um die passenden Hilfsmittel auszuwählen.