Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS)

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die das Gehirn, das Rückenmark und die Sehnerven betrifft. Bei MS greift das körpereigene Immunsystem das Myelin an, die schützende Hülle um die Nervenfasern, was zu Entzündungen, Narbenbildung (Sklerose) und Schäden an den Nerven führt. Dies kann zu einer Vielzahl von neurologischen Symptomen und Beeinträchtigungen führen.

Die genauen Ursachen von MS sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, Umwelt- und immunologischen Faktoren eine Rolle spielt. Zu den möglichen Risikofaktoren gehören eine familiäre Veranlagung, bestimmte Infektionen, Rauchen, Vitamin-D-Mangel und Wohnort in gemäßigten Breiten.

MS kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter:


Schubförmig remittierende MS (RRMS):

Diese Form ist gekennzeichnet durch episodische Schübe von Symptomen, gefolgt von teilweiser oder vollständiger Besserung.

Sekundär progressive MS (SPMS):

Nach einer Phase von schubförmiger MS kann sich die Krankheit im Verlauf zu einer progressiveren Form entwickeln, bei der die Behinderung schleichend zunimmt, unabhängig von Schüben.

Primär progressive MS (PPMS):

Diese Form ist durch einen stetigen Anstieg der Behinderung ohne episodische Schübe gekennzeichnet.

Progressive rezidivierende MS (PRMS):

Diese Form ist gekennzeichnet durch einen schrittweisen Verlust der Funktionen, ohne Besserung zwischen den Schüben.


Die Symptome von MS können je nach den betroffenen Bereichen des Nervensystems variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören Müdigkeit, Sehstörungen, motorische Probleme wie Schwäche oder Koordinationsstörungen, sensorische Störungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl, Probleme mit der Blasen- und Darmkontrolle, Schmerzen und kognitive Beeinträchtigungen.

Die Diagnose von MS erfolgt durch eine Kombination von klinischen Symptomen, neurologischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns und des Rückenmarks sowie Labortests.

Die Behandlung von MS zielt darauf ab, Schübe zu kontrollieren, die Progression der Krankheit zu verlangsamen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören Medikamente zur Schubtherapie, Immunmodulatoren, Corticosteroide, symptomatische Behandlungen, Physiotherapie, Ergotherapie, Sprachtherapie und unterstützende Maßnahmen.

Menschen mit MS sollten regelmäßig von einem multidisziplinären Team aus Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und anderen Fachkräften betreut werden, um ihre individuellen Bedürfnisse zu bewältigen und die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen.

Hilfsmittel bei Multipler Sklerose (MS)

Ein Sanitätshaus kann eine Vielzahl von Hilfsmitteln und Produkten anbieten, die Menschen mit Multipler Sklerose (MS) dabei unterstützen können, ihren Alltag zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Hier sind einige Beispiele für Hilfsmittel, die in einem Sanitätshaus für Personen mit MS erhältlich sein könnten:


Gehhilfen: Dazu gehören Gehstöcke, Unterarmgehstützen, Rollatoren und Gehwagen, die Personen mit Gangunsicherheiten oder Gleichgewichtsproblemen dabei unterstützen können, sich sicherer zu bewegen und Stürze zu vermeiden.

Rollstühle: Verschiedene Arten von Rollstühlen, einschließlich manueller Rollstühle und elektrischer Rollstühle, stehen zur Verfügung, um Personen mit fortschreitender Behinderung oder eingeschränkter Mobilität dabei zu helfen, sich fortzubewegen und am täglichen Leben teilzunehmen.

Inkontinenzprodukte: Ein breites Sortiment an Einlagen, Vorlagen, Windeln, Höschenwindeln und Bettschutzauflagen kann Personen mit Blasen- oder Darminkontinenz dabei unterstützen, ihre Unabhängigkeit zu bewahren und das Risiko von Hautreizungen oder Infektionen zu reduzieren.

Orthopädische Schuheinlagen: Speziell angefertigte orthopädische Schuheinlagen können Personen mit Fußfehlstellungen, Gangstörungen oder Schmerzen beim Gehen dabei helfen, eine bessere Unterstützung und Ausrichtung zu erhalten.

Kompressionsstrümpfe: Kompressionsstrümpfe können Personen mit Muskelschwäche, Spastizität oder Durchblutungsstörungen dabei unterstützen, die Blutzirkulation zu verbessern, Schwellungen zu reduzieren und das Risiko von Beinvenenthrombosen zu verringern.

Hilfsmittel für die tägliche Lebensführung: Dazu gehören verschiedene Produkte wie Greifhilfen, adaptive Bestecke, rutschfeste Matten, angepasste Küchenutensilien und andere Hilfsmittel, die Personen mit eingeschränkter Handfunktion dabei unterstützen können, alltägliche Aufgaben eigenständig zu bewältigen.

Badehilfen: Duschstühle, Badewannensitze, Haltegriffe und rutschfeste Bade- und Duschmatten können Personen mit Mobilitätseinschränkungen dabei helfen, sich sicherer und bequemer zu waschen und zu duschen.

Kommunikationshilfen: Sprachgeräte, Schreibhilfen, Bildkarten und andere Kommunikationshilfen können Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Sprachproblemen dabei unterstützen, ihre Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken.


Die Hilfsmittel müssen individuell auf die Bedürfnisse und den Zustand des Betroffenen abgestimmt werden. Daher ist es ratsam, sich von einem unserer Hilfsmittelberater beraten zu lassen, um die passenden Hilfsmittel auszuwählen.